Petrus ging hinaus und weinte bitterlich (Lukas 22:61; Bild: Quelle)
Im vorherigen Vers lesen wir, dass Jesus zur um den Tempel im Land Überfluss in Amerika versammelten Menge sprach: „Gesegnet seid ihr wegen eures Glaubens …“ (3. Nephi 17:20). „Und als er diese Worte gesagt hatte, weinte er, und die Menge gab davon Zeugnis, und er nahm ihre kleinen Kinder, eines nach dem anderen, und segnete sie und betete für sie zum Vater.“ (3. Nephi 17:21).
Als er diese Worte gesagt hatte, weinte er. Ich werde an eine Begebenheit im Neuen Testament erinnert. Der Bruder der beiden Schwestern Maria und Marta war erkrankt und sie sandten nach Jesus, dass er ihn doch heilen möge. Jesus, der bewusst sein Kommen verzögerte, kam zu ihnen, als Lazarus schon vier Tage im Grab lag. Die Schwestern waren natürlich sehr traurig, dass er nicht früher gekommen war und weinten. Als Jesus dies sah, „… war er im Innersten erregt und erschüttert.“ und weil er ihn so lieb hatte, „Da weinte Jesus.“ (Johannes 11:33-36). Zur Kindessegnung lesen wir im Neuen Testament auch eine Parallele zu dem obigen Vers im Buch Mormon: Die Menge brachte eines Tages Kinder zu ihm mit dem Wunsch, dass Jesus sie berühren möge. Seine Jünger wollten das verhindern, aber Jesus wies sie über deren Bedeutung belehrend zurecht, „Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.“ (Markus 10:16).
Du hast es sicherlich schon mal miterlebt, dass wenn sich ein Junge verletzt und geweint hat, ihm klar gemacht wurde: „Ein Indianer kennt keinem Schmerz“. Bei meiner Recherche stoße ich auf ein Lied des deutschen Rappers Adesse mit folgenden Zeilen: „Männer weinen nicht ham für Gefühle keine Zeit, wie sollt es anders sein. Ich wollt doch anders sein“. Aus der Tatsache, dass Jesus in der Öffentlichkeit seinen Gefühlen freien Lauf ließ und weinte, lerne ich, dass Männer anders sein dürfen. Es tut ihrer Männlichkeit offensichtlich keinen Abbruch Gefühle zu zeigen. Ein anderes Beispiel stärkt mich in dieser Annahme. Petrus nämlich, der später der `Fels´ wurde, durch den die Kirche des Herrn gegründet und geleitet wurde (Matthäus 16:18), verleugnete den Herrn dreimal, der Hahn krähte und Jesus blickte ihn an, weinte bitterlich (Lukas 22:60-62). Also, egal ob der Schmerz von außen erwirkt wird, oder innerlich entsteht: Ich darf meine Empfindungen zum Ausdruck bringen, auch durch Weinen!
Wie reagierst du auf Männer, die ihre Gefühle offen zeigen, z. B. indem sie weinen?
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