top of page

Eure Stimme erhebt wie mit dem Ton einer Posaune

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • vor 2 Stunden
  • 4 Min. Lesezeit

(Bild: Quelle)


“und eure Stimme erhebt wie mit dem Ton einer Posaune und die Wahrheit gemäß den Offenbarungen und Geboten verkündigt, die ich euch gegeben habe.” (Lehre und Bündnisse 75:4). 


Lehren und Prinzipien aus Lehre und Bündnisse 75:1-36 

Die Offenbarung in L&B 75 wurde am 25. Januar 1832 während einer wichtigen Generalkonferenz in Amherst, Ohio, gegeben – etwa 80 Kilometer westlich von Kirtland, dem damaligen Hauptsitz der Kirche. Diese Offenbarung richtet sich vorrangig an die vielen Ältesten, die sich freiwillig gemeldet hatten, um als Missionare zu dienen, sowie an die Mitglieder der Kirche, die deren Familien unterstützen sollten. Sie enthält zentrale Lehren über Missionsarbeit, persönliches Wachstum, Verantwortung gegenüber der Familie und das Wirken des Heiligen Geistes. 


1. Der Herr spricht mit göttlicher Autorität (Verse 1–5) 

Die Offenbarung beginnt mit einer kraftvollen Selbstvorstellung Jesu Christi als Alpha und Omega – der Anfang und das Ende. Diese Selbstdarstellung unterstreicht die göttliche Autorität, mit der die nachfolgenden Anweisungen gegeben werden. Der Herr ruft all jene, die sich für die Missionsarbeit gemeldet haben, auf, nicht zu zögern, sondern mit aller Kraft das Evangelium zu verkünden (Vers 3). 


Ein zentrales Prinzip hier ist das aktive Zeugnisgeben vom wiederhergestellten Evangelium. Vers 4 betont, dass das Evangelium „gemäß den Offenbarungen und Geboten“ verkündet werden soll, die dem Propheten Joseph Smith gegeben wurden. In einer Zeit, in der religiöser Pluralismus wuchs, forderte der Herr seine Diener auf, das Einzigartige der Wiederherstellung mutig und offen zu bezeugen. Wie das Beispiel von Joseph Smith in Philadelphia zeigt (siehe Kommentar), bewirkt das mutige Zeugnis des wiederhergestellten Evangeliums geistige Kraft und nachhaltige Wirkung. 


Lehre: Wer eifrig und treu das Evangelium verkündet, wird mit „vielen Garben“ belohnt – ein Symbol für Seelen, die gesammelt werden – sowie mit Ehre, Unsterblichkeit und ewigem Leben (Vers 5). Dies ist ein Hinweis auf den ewigen Lohn treuer Missionsarbeit. 


2. Korrektur und Barmherzigkeit: Der Fall von William E. McLellin (Verse 6–12) 

Ein zentrales Beispiel für das persönliche Wirken des Herrn ist die Korrektur William E. McLellins. Er hatte seine frühere Missionsreise aufgrund von Krankheit und innerem Widerstand abgebrochen. Der Herr widerruft seine ursprüngliche Berufung (Vers 6), weist aber gleichzeitig eine neue Aufgabe zu (Vers 8). Dies zeigt, dass Gnade und neue Chancen trotz früherer Schwächen möglich sind, wenn Umkehr erfolgt. 

Obwohl McLellin für sein Murren getadelt wird, versichert ihm der Herr, dass er ihm vergibt. Zudem wird ihm ein neuer Begleiter zugewiesen – Luke Johnson – und der Herr verspricht ihnen seine Gegenwart „bis ans Ende“ (Vers 11). 


Prinzip: Selbst nach Versagen oder Ungehorsam kann der Herr uns neue Möglichkeiten schenken. Treue und Umkehr öffnen den Weg für zukünftigen Dienst. 


3. Die Missionsberufungen der Ältesten (Verse 13–22) 

Die Offenbarung nennt viele Älteste und weist sie spezifischen Missionsgebieten zu – Osten, Westen, Süden. Dabei gibt der Herr ein wiederkehrendes Versprechen: „Ich bin mit ihnen … bis ans Ende“ (Verse 13, 14). 


Ein zentrales Prinzip hier ist, dass Treue und Gehorsam geistige Begleitung und Kraft bringen. Der Herr erklärt, dass treue Diener „alles überwinden“ und „am letzten Tag erhöht“ werden (Vers 16, 22). Auch die Art der Missionsarbeit wird beschrieben: von Haus zu Haus, Stadt zu Stadt, stets bereit, zu segnen oder das Zeugnis gegen Ablehnung zu geben (Verse 18–20). 


Eine Lehre mit tiefem Einblick ist die doppelte Verantwortung der Missionare: zu lehren und zu segnen, aber auch zu richten. In Vers 21 heißt es, dass sie in der Zeit des Gerichts über jene richten werden, die ihr Zeugnis abgelehnt haben – ein Hinweis auf die ewige Bedeutung der Missionsarbeit. 


Beispiel: Die Erfahrung des jungen William Cahoon, der Joseph und Emma Smith als Lehrer besuchte, veranschaulicht, wie selbst junge Mitglieder geistige Autorität ausüben können, wenn sie dem Herrn dienen. Josephs Reaktion zeigt Demut und Achtung vor der Rolle geistlicher Führungsverantwortung. 


4. Verantwortung gegenüber der Familie (Verse 23–28) 

Ein besonders praktisches Prinzip folgt: Die Kirche ist dazu aufgerufen, die Familien der Missionare zu unterstützen (Vers 24). Gleichzeitig wird betont, dass diejenigen, die ihre Familien selbst versorgen können, dies tun sollen. Der Herr erkennt die Pflicht jedes Mannes an, für seine Familie zu sorgen – dies sei keine Vernachlässigung geistiger Verpflichtungen, sondern „essentieller Teil“ des Glaubens (Vers 28). 

Diese Ausgewogenheit zwischen geistigem Dienst und familiärer Verantwortung ist ein Ausdruck der Lehre, dass Arbeit und Familie einander nicht ausschließen, sondern sich ergänzen. Der Herr hebt hervor, dass auch wer aus familiären Gründen nicht in den Vollzeitdienst gehen kann, nicht seinen Lohn verliert, wenn er dennoch im Werk des Herrn mitarbeitet (Vers 28). 


Moderne Anwendung: Elder D. Todd Christofferson beschrieb das Brotverdienen als „geweihte Tätigkeit“ – ein notwendiger, heiliger Dienst innerhalb der Familie. Diese Sichtweise stärkt das Verständnis, dass auch weltliche Pflichten Teil des geistigen Lebens sind, wenn sie im Glauben erfüllt werden. 


5. Fleiß und Rechenschaft im Dienst (Verse 29–36) 

Die abschließenden Verse mahnen zur Diligence – zum Fleiß in allen Dingen. Der Herr spricht direkt: „Der Müßiggänger soll keinen Platz in der Kirche haben, es sei denn, er bereut“ (Vers 29). Diese klare Aussage unterstreicht, dass der Aufbau des Reiches Gottes ein aktives, engagiertes Mitwirken erfordert – sei es als Missionar, Lehrer, Versorger oder Unterstützer. 


Danach werden weitere Missionarsduos aufgezählt. Diese Systematik zeigt, dass Gemeinschaft, Partnerschaft und gegenseitige Unterstützung wesentliche Prinzipien erfolgreicher Missionsarbeit sind. 


Fazit: Geistige und praktische Prinzipien für unsere Zeit 

Abschnitt 75 von Lehre und Bündnisse ist eine tiefgreifende Offenbarung, die sowohl geistige Lehren als auch konkrete Anweisungen für das Leben der Mitglieder enthält. Sie erinnert uns daran: 


  • Christus ist der Herr des Werkes – seine Stimme und sein Wille stehen über allem. 

  • Treue im Dienst führt zu geistiger Kraft und ewiger Belohnung. 

  • Auch nach Fehltritten bietet der Herr Vergebung und neue Chancen. 

  • Die Familie hat Vorrang – geistiger und zeitlicher Dienst ergänzen sich. 

  • Jeder wird zum Fleiß und zur Mitarbeit im Werk des Herrn aufgerufen. 


Diese Lehren sind auch heute relevant – für Missionare, Eltern, Führungspersonen und alle, die versuchen, Christus nachzufolgen. Abschnitt 75 lädt uns ein, mit Demut, Fleiß und Vertrauen an der Errichtung des Reiches Gottes mitzuwirken – in jeder Lebenssituation. 


 
 
 

Comments


Join our mailing list

Thanks for submitting!

  • Facebook Black Round
  • Twitter Black Round

© 2023 by Parenting Blog

Proudly created with Wix.com

500 Terry Francois St. San Francisco, CA 94158

info@mysite.com

Tel: 123-456-7890

Fax: 123-456-7890

bottom of page