Eines der verkannten Worte (Bild: Quelle)
Was der Herr mit denen vorhat, die nicht umkehren wollen, sagt er nun den am Tempel im Land Überfluss in Amerika versammelten Nephiten: „und ich werde Vergeltung und Ungestüm an ihnen üben, ja, wie an den Heiden, wie sie solches noch nicht vernommen haben.“ (3. Nephi 21:21).
Ich werde Vergeltung und Ungestüm an ihnen üben, ja, wie an den Heiden. Jesus Christus bringt hier zum Ausdruck, dass er an jenen, die nicht umkehren und zu ihm kommen werden (3. Nephi 21:20), Vergeltung und Ungestüm handeln würde, wie er es an den Heiden getan habe.
Vergeltung ist im weitesten Sinn jede Reaktion auf eine vorherige Aktion. Damit soll ein Ausgleich zwischen Leistung und Gegenleistung hergestellt werden. Oftmals denkt man bei diesem Begriff als Erstes an seine negative Belegung: Jemandem etwas heimzahlen, Rache üben. Seine positive Belegung wäre: Gegenleistung oder Belohnung für erwiesene Dienste. Grundsätzlich wird dadurch, dass Gleiches mit Gleichem vergolten wird, ein Ausgleich zwischen Leistung und Gegenleistung hergestellt.
Ungestüm bedeutet so viel, dass man seinem Temperament, seiner Erregung ohne jede Zurückhaltung Ausdruck verleiht. Auch hier gibt es die negative, als auch die positive Ausprägung. Man agiert halt ohne Zurückhaltung, temperamentvoll, stürmisch.
Heiden sind all jene Menschen, die nicht dem Bundesvolk des Herrn angehören. Der Herr hat sich Israel als sein auserwähltes Volk auserkoren, mit dem er einen Bund geschlossen hat (Deuteronomium 7:6-9). Alle anderen Nationen sind einfach nur `die Völker´, `die Heiden´.
Wie hat der Herr nun an den Heiden gehandelt? Nachdem diese Völker in alter Zeit andere Götter als den einen Schöpfer des Himmels und der Erde verehrten (Psalm 135:15), ist er mit ihnen kein heiliges Bündnis eingegangen. Nachdem Jesus Christus allerdings Seine Kirche mit Petrus, Jakobus und Johannes aufrichtete, gab er ihnen den Auftrag, das Evangelium allen Völkern zu predigen (Markus 16:15). Aus welchen Gründen auch immer, hatte der Herr die Heiden im Alten Testament umbringen lassen (Deuteronomium 8:20) – ich nehme an, weil sie sich gegen ihn gestellt und Götzendienst betrieben haben, sich also Satan verdingt hatten –, während er nach seiner Auferstehung den Zeitpunkt für angebracht gehalten hat, dass auch ihnen das Evangelium gepredigt werden sollte (Apostelgeschichte 13:46-49). Sollten sie sich aber gegen ihn stellen, würde er so handeln, wie im Alten Testament, anderenfalls würden sie als Mitglieder Seines Bundesvolkes adoptiert (2. Nephi 26:33; Galater 3:26-29).
Welche Vorstellung hast du, was der Herr damit meint, dass er Vergeltung und Ungestüm an denen handeln würde, die keine Umkehr üben?
Comments