Infolge der vielen Gerüchte
- manfred.lobstein
- 15. Jan.
- 8 Min. Lesezeit

(Bild: Quelle)
“Infolge der vielen Gerüchte, die von übelgesinnten und hinterhältigen Leuten über Entstehung und Fortschritt der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Umlauf gesetzt worden sind und die alle von ihren Urhebern ersonnen worden sind, um der Kirche als solcher und ihrem Fortschritt in der Welt entgegenzuwirken, habe ich mich veranlasst gesehen, diese Darstellung zu schreiben, um die Öffentlichkeit eines Besseren zu belehren und allen Wahrheitssuchern die Tatsachen über mich und die Kirche so zu vermitteln, wie sie sich zugetragen haben, soweit mir diese Tatsachen zur Verfügung stehen.” (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:1).
Was beschreibt Joseph Smith in seiner Lebensgeschichte 1:1-4
In Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:1–4 beschreibt Joseph Smith den Anlass und die Umstände, die ihn dazu bewegt haben, seine Geschichte aufzuschreiben, sowie grundlegende Informationen über seine Familie und seine Kindheit. Die wichtigsten Inhalte lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Anlass für das Schreiben (Vers 1–2):
Joseph Smith erwähnt, dass viele Gerüchte und falsche Informationen von feindlich gesinnten Personen über die Entstehung und den Fortschritt der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage verbreitet werden.
Um die Wahrheit darzulegen und diejenigen, die nach Wahrheit suchen, über die tatsächlichen Ereignisse zu informieren, hat er sich entschieden, seine Geschichte zu schreiben.
Er betont, dass er die Ereignisse in Wahrheit und Rechtschaffenheit darstellt, wie sie geschehen sind oder wie sie im Jahr 1838, also acht Jahre nach der Gründung der Kirche, bestanden.
Biografische Details (Vers 3–4):
Joseph Smith wurde am 23. Dezember 1805 in Sharon, Vermont, geboren.
Als er etwa zehn Jahre alt war, zog seine Familie nach Palmyra, New York. Rund vier Jahre später siedelte die Familie nach Manchester, ebenfalls im Staat New York.
Seine Familie bestand aus elf Personen:
Vater: Joseph Smith Sr.
Mutter: Lucy Mack Smith
Kinder: Alvin (†1823), Hyrum, Joseph (er selbst), Samuel Harrison, William, Don Carlos, Sophronia, Catherine und Lucy.
Die Einleitung seiner Lebensgeschichte bietet einen Überblick über den Hintergrund und die Motivation, die Geschichte der Wiederherstellung des Evangeliums und seines eigenen Lebens niederzuschreiben. Dies bildet den Rahmen für die weiteren Berichte über die Ereignisse, die zur Gründung der Kirche führten.
Was wird in den Heiligen Schriften über üble Gerüchte berichtet?
In den heiligen Schriften gibt es mehrere Stellen, die sich mit üblen Gerüchten, falschen Anschuldigungen oder Verleumdungen befassen. Hier einige Beispiele:
Bibel
„Wer Hass verbirgt, heuchelt; / wer Verleumdung ausstreut, ist ein Tor.“
Dieser Vers spricht direkt von der Gefahr, falsche Informationen oder Verleumdungen zu verbreiten.
„Verleumdet einander nicht, Brüder und Schwestern! Wer seinen Bruder oder seine Schwester verleumdet oder verurteilt, verleumdet das Gesetz und verurteilt das Gesetz; wenn du aber das Gesetz verurteilst, handelst du nicht nach dem Gesetz, sondern bist sein Richter.“
Jakobus ermahnt die Gläubigen, nicht schlecht über andere zu sprechen oder zu urteilen.
„Ich hörte das Zischeln der Menge - Grauen ringsum. Sie taten sich gegen mich zusammen; / sie sannen darauf, mir das Leben zu rauben.“
Der Psalmist beschreibt hier die Bedrohung durch üble Gerüchte und Verleumdung.
„Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen.“
Jesus selbst sagt, dass seine Nachfolger wegen ihres Glaubens verleumdet werden könnten.
Buch Mormon
„Aber es begab sich: Wer nicht der Kirche Gottes angehörte, fing an, diejenigen zu verfolgen, die der Kirche Gottes angehörten und den Namen Christi auf sich genommen hatten. 20 Ja, sie verfolgten sie und bedrängten sie mit allerart Worten, und dies wegen deren Demut, weil sie nicht in ihren eigenen Augen stolz waren und weil sie das Wort Gottes miteinander teilten, ohne Geld und ohne Kaufpreis.”
Hier wird beschrieben, wie falsche Lehrer und Priester Lügen verbreiteten, um Gläubige zu bedrängen.
„Und nun begab es sich: Während er umherging, die Kirche Gottes zu vernichten, denn er ging mit den Söhnen Mosias heimlich umher und trachtete danach, die Kirche zu vernichten und das Volk des Herrn irrezuführen, entgegen den Geboten Gottes, ja, und des Königs“
Alma der Jüngere verbreitete früher Lügen, um die Kirche zu schädigen, bevor er sich bekehrte.
Lehre und Bündnisse
„Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Weh sei dem, der lügt, um zu täuschen, weil er meint, ein anderer lüge, um zu täuschen; denn so jemand ist von der Gerechtigkeit Gottes nicht ausgenommen.“
Dieser Vers beschreibt, wie Satan Lügen und Verwirrung nutzt, um das Werk Gottes zu behindern.
„Die Enden der Erde werden sich nach deinem Namen erkundigen, und Narren werden dich verspotten, und die Hölle wird gegen dich wüten, 2 während die im Herzen Reinen und die Weisen und die Edlen und die Tugendhaften beständig nach Rat und Vollmacht und Segnungen unter deinen Händen trachten werden.3 Und dein Volk wird sich niemals auf das Zeugnis von Verrätern hin gegen dich wenden.“
Dieser Abschnitt beschreibt spezifisch, wie Joseph Smith mit Verleumdungen und Lügen konfrontiert war.
Diese Verse zeigen, dass die Problematik von üblen Gerüchten und Verleumdungen ein wiederkehrendes Thema in den heiligen Schriften ist und sowohl die Propheten der Vergangenheit als auch Christus selbst und seine Anhänger betroffen hat.
Was sagen heutige Kirchenautoritäten zum Thema Verleumdung?
Kirchenautoritäten betonen die Bedeutung von Ehrlichkeit und warnen vor den Gefahren der Verleumdung. Verleumdung, verstanden als die Verbreitung falscher Informationen mit der Absicht, den Ruf einer Person zu schädigen, wird als ernsthafte Sünde angesehen, die sowohl dem Einzelnen als auch der Gemeinschaft schadet.
Lehre und Bündnisse 10:28 besagt: "Weh sei dem, der lügt, um zu täuschen, weil er meint, ein anderer lüge, um zu täuschen; denn so jemand ist von der Gerechtigkeit Gottes nicht ausgenommen." Dieser Vers unterstreicht, dass Täuschung und Lügen, selbst wenn sie als Reaktion auf vermutete Täuschung anderer erfolgen, vor Gott nicht gerechtfertigt sind.
In den Zehn Geboten wird im achten Gebot gefordert: "Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen." (2. Mose 20:16) Dieses Gebot betont die Wichtigkeit der Wahrhaftigkeit und verbietet das Verbreiten von Unwahrheiten über andere.
Heutige Propheten und Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage betonen die Bedeutung von Ehrlichkeit und warnen vor den Gefahren der Verleumdung. Sie lehren, dass das Verbreiten falscher Informationen oder das Schädigen des Rufs anderer nicht nur unethisch ist, sondern auch geistige Konsequenzen hat.
Elder Jeffrey R. Holland sagte in einer Generalkonferenzansprache:
"Brüder und Schwestern, lasst uns freundlich sein. Lasst uns die Zunge im Zaum halten. Lasst uns die Worte, die wir sprechen, und die Gedanken, die wir hegen, zügeln. Lasst uns die Hände und das Herz reinigen, dass wir würdig sind, den Namen Christi zu tragen."
Diese Aussage unterstreicht die Notwendigkeit, unsere Worte sorgfältig zu wählen und Verleumdung zu vermeiden.
Präsident Dieter F. Uchtdorf erinnerte daran:
"Wenn wir uns auf die Fehler anderer konzentrieren, haben wir wenig Zeit, uns auf unsere eigenen zu konzentrieren."
Er ermutigte dazu, Mitgefühl und Verständnis zu zeigen, anstatt zu urteilen oder zu kritisieren.
Zusammenfassend lehren heutige Kirchenführer, dass Verleumdung und das Verbreiten falscher Informationen ernsthafte Sünden sind, die sowohl dem Einzelnen als auch der Gemeinschaft schaden. Sie rufen dazu auf, die Wahrheit zu sprechen, Klatsch zu vermeiden und die Würde und den Ruf anderer zu respektieren.
Was können wir gegen Verleumdung tun?
Um Verleumdung zu begegnen und ihre schädlichen Auswirkungen zu verhindern, können wir folgende Schritte unternehmen, basierend auf Prinzipien aus den Schriften und den Lehren heutiger Propheten und Apostel:
1. Selbst Verleumdung vermeiden
Prüfe deine Worte sorgfältig: Verbreite keine Informationen über andere, die du nicht sicher weißt oder die anderen schaden könnten. Halte dich an das Prinzip der Ehrlichkeit.
„Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor. Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund.“ (Lukas 6:45)
Unterlasse Klatsch und Tratsch: Auch harmlose Gespräche über andere können schnell in Verleumdung umschlagen. Elder Jeffrey R. Holland sagte:
„Seid freundlich. Lasst eure Worte ein Licht für andere sein, nicht eine Last.“
2. Anderen mit Liebe begegnen
Vergebung und Verständnis zeigen: Wenn du das Ziel von Verleumdung bist, versuche, denjenigen, der dich verletzt hat, zu vergeben. Jesus selbst sagte:
„ Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen “ (Matthäus 5:44)
Nicht zurückschlagen: Reagiere auf Verleumdung nicht mit Vergeltung oder weiteren Anschuldigungen. Halte dich an das Prinzip aus Römer 12:21:
„Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute!“
3. Wahrheit und Gerechtigkeit fördern
Richtigstellen, wenn nötig: Wenn du Zeuge von Verleumdung bist, kläre falsche Informationen in einem freundlichen und respektvollen Ton auf. Stelle sicher, dass du dabei keine weiteren Konflikte schürst.
Sprich die Wahrheit in Liebe: Elder Dieter F. Uchtdorf lehrt, dass wir mit Einfühlungsvermögen reagieren sollten:
„Die Wahrheit soll immer liebevoll gesprochen werden, niemals aus Hass oder Rachsucht.“
4. Schütze deinen eigenen Geist
Geistiges Wachstum fördern: Lies regelmäßig in den Schriften, bete und diene anderen, um dein Herz rein zu halten und Versuchungen zu widerstehen.
Ignoriere unwahre Behauptungen: Manchmal ist es besser, Lügen nicht zu beachten, anstatt sie zu bekämpfen. President Gordon B. Hinckley sagte:
„Lege deinen Fokus auf das Gute, und das Schlechte wird sich von selbst erledigen.“
5. Andere ermutigen, positiv zu handeln
Ein Vorbild sein: Sei ein Beispiel für Ehrlichkeit, Freundlichkeit und Liebe. Deine Taten können andere inspirieren, ebenfalls Verleumdung zu vermeiden.
Gemeinschaft stärken: Fördere ein Umfeld, in dem Menschen sich gegenseitig respektieren und Gerüchte oder Lügen keinen Platz haben.
Fazit
Verleumdung zu vermeiden und ihr entgegenzutreten erfordert Selbstbeherrschung, Liebe und den Wunsch, Frieden zu schaffen. Indem wir uns an christliche Prinzipien halten, können wir ein Beispiel setzen und helfen, eine Kultur der Wahrheit und des Respekts zu fördern.
Was tun, wenn das Ganze in den sozialen Medien geschieht?
Wenn Verleumdung in den sozialen Medien stattfindet, erfordert der Umgang damit Geduld, Weisheit und strategisches Vorgehen. Hier einige praktische Schritte:
1. Ruhe bewahren und nicht impulsiv reagieren
Reagiere nicht emotional: Nimm dir Zeit, bevor du antwortest. Emotionale oder aggressive Reaktionen können die Situation verschlimmern.
„Eine sanfte Antwort dämpft die Erregung, / eine kränkende Rede reizt zum Zorn.“ (Sprüche 15:1)
Prüfe die Fakten: Überlege, ob und wie du auf die Vorwürfe antwortest. Nicht jede Verleumdung verdient eine Reaktion.
2. Mache die Situation bekannt
Melde die Inhalte: Soziale Medienplattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter haben Melde-Funktionen für beleidigende oder verleumderische Inhalte. Nutze diese, um Verstöße gegen Gemeinschaftsrichtlinien zu melden.
Informiere relevante Behörden oder Organisationen: Wenn die Verleumdung ernsthafte Schäden verursacht, wie Rufmord oder geschäftliche Einbußen, ziehe rechtliche Schritte in Betracht.
3. Sprich die Wahrheit und kläre respektvoll auf
Falsche Aussagen korrigieren: Schreibe eine sachliche und respektvolle Stellungnahme, die die Wahrheit klarstellt, ohne den Verleumder persönlich anzugreifen.
„Denn das ist unser Ruhm - und dafür zeugt auch unser Gewissen -, dass wir in der Welt, vor allem euch gegenüber, in der Aufrichtigkeit und Lauterkeit, wie Gott sie schenkt, unser Leben führten, nicht aufgrund menschlicher Weisheit, sondern aufgrund göttlicher Gnade.“ (2. Korinther 1:12)
Vermeide eine Eskalation: Widerstehe der Versuchung, dich auf öffentliche Streitereien einzulassen. Dein Ziel ist, die Wahrheit zu fördern, nicht einen Konflikt auszulösen.
4. Schütze deinen Ruf
Sei transparent und authentisch: Teile deine Geschichte und stehe für deine Werte ein. Lass deine Handlungen für dich sprechen, damit andere die Verleumdungen durchschauen.
Pflege positive Beziehungen: Stärke die Bindungen zu Unterstützern und Freunden, die dich verteidigen können.
5. Negative Kommentare minimieren
Kontrolliere deine Einstellungen: Überprüfe die Privatsphäre-Einstellungen deiner Profile. Beschränke die Sichtbarkeit deiner Beiträge und blockiere Personen, die dich gezielt angreifen.
Vermeide toxische Diskussionen: Ignoriere anstößige Kommentare, die nur darauf abzielen, dich zu provozieren.
6. Sucht nach rechtlicher Unterstützung
Beweise sichern: Dokumentiere alle verleumderischen Aussagen (Screenshots, Links, Zeitstempel). Diese könnten bei rechtlichen Schritten wichtig sein.
Beratung einholen: Ein Anwalt kann dir helfen, deine rechtlichen Möglichkeiten zu verstehen, insbesondere wenn die Verleumdung geschäftliche oder persönliche Schäden verursacht.
7. Geistliche Perspektive bewahren
Beten: Bitte Gott um Kraft, Weisheit und Geduld, um die Situation zu bewältigen.
„Der HERR kämpft für euch, ihr aber könnt ruhig abwarten.“ (2. Mose 14:14)
Vergib dem Verleumder: Selbst wenn du rechtlich oder sachlich dagegen vorgehst, bewahre ein versöhnliches Herz.
„Und erlass uns unsere Schulden, / wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben!“ (Matthäus 6:12)
Fazit
Verleumdung in sozialen Medien kann verletzend und zerstörerisch sein, aber eine ruhige, respektvolle und strategische Vorgehensweise kann die Situation entschärfen. Indem du die Wahrheit bewahrst, Unterstützung suchst und deinen Fokus auf positive Handlungen legst, kannst du langfristig dein Ansehen und deinen Frieden bewahren.
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