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Autorenbildmanfred.lobstein

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet

(Bild: Quelle)


Auch hier beginnt der Bericht mit einer anderen Einleitung als in der Einheitsübersetzung 2016 (Matthäus 7:1-2): „Und nun begab es sich: Als Jesus diese Worte gesprochen hatte, wandte er sich wieder an die Menge und öffnete den Mund wieder zu ihnen, nämlich: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. 2  Denn mit welchem Richterspruch ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr meßt, wird euch wieder zugemessen werden.“ (3. Nephi 14:1-2).


Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Im Buch Mormon wendet sich der auferstandene Christus, der die Nephiten, die sich nach den Katastrophen am Tempelplatz versammelt hatten, aufsuchte und belehrte, nun wieder der gesamten Menge zu und spricht wieder zu allen.


Heißt das nun, dass wir grundsätzlich nicht richten sollen, um nicht Gefahr zu laufen, selber gerichtet zu werden? Schauen wir uns eine andere Aussage Jesu an, die er zur Zeit des Laubhüttenfestes in Jerusalem im Tempel tätigte, als die Juden ihm zürnten am Sabbat geheilt zu haben: „Urteilt nicht nach dem Augenschein, sondern urteilt gerecht!“ (Johannes 7:24). Dies setzt die Aussage im Vers 1 oben ins rechte Licht. Betrachtet man dazu noch den Vers 2 oben, passt das zu der Aussage im Matthäus 7: Richten wir ungerecht, so werden wir ebenso geurteilt. Richten wir hart, werden auch wir hart gerichtet werden. Ich lerne, dass ich mich davor hüten soll, insbesondere vorschnell, zu urteilen. Warum? Weil ich nur das Äußere sehe. Ich bin nicht in der Lage das Herz, die innersten Beweggründe für das Handeln eines anderen zu sehen. Aber der Herr ist dazu in der Lage (1. Samuel 16:7). Die Beweggründe mögen für den Handelnden gut sein, während ich sie als falsch ansehe. Ich bin also nicht in der Lage, seine Wünsche, seinen Glauben und seine Ziele zu kennen und werde deshalb eher ungerecht richten. Des Weiteren kommt es dem Herrn nicht darauf an, wo wir uns befinden, sondern welche Richtung wir einschlagen. Wie will ich es mir mit all meinen Schwächen erlauben über andere zu richten – ausgenommen, der Herr beruft einen als `Richter in Israel´ (Lehre und Bündnisse 58:17-18).


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