Von der Frucht zu essen bedeutet Bündnisse anzunehmen
(Bild: Quelle)
“Und sie waren unter dem Volk Nephi und wurden auch zu dem Volk gezählt, das der Kirche Gottes angehörte. Und sie zeichneten sich auch durch ihre Hingabe an Gott und auch an die Menschen aus, denn sie waren völlig ehrlich und untadelig in allem; und sie waren fest im Glauben an Christus, ja, bis ans Ende.” (Alma 27:17).
Dieser Vers hebt die zentrale Botschaft hervor: die Hingabe des Volkes Anti-Nephi-Lehi an Gott und ihre Mitmenschen, ihre Ehrlichkeit und Untadeligkeit sowie ihren festen Glauben an Christus bis zum Ende.
Eine Zusammenfassung von Alma 27:1-30:
In Alma 27-30 aus dem Buch Mormon erfahren wir, dass die Lamaniten nach wiederholten erfolglosen Angriffen auf die Nephiten in das Land Nephi zurückkehren (siehe Karte). Die Amalekiten, verärgert über ihre Verluste, hetzen das Volk gegen ihre friedlichen Brüder, das Volk Anti-Nephi-Lehi, auf. Dieses weigert sich jedoch, zu den Waffen zu greifen und erleidet schwere Verluste.
Ammon und seine Brüder, die dieses Gemetzel miterleben, überreden den namentlich nicht genannten König, mit dem Volk zu den Nephiten ins Land Zarahemla (siehe Karte) zu fliehen. Der König ist zunächst skeptisch, doch nach einer göttlichen Bestätigung durch Ammon beschließt das Volk, das Land zu verlassen. Sie ziehen in die Wildnis, während Ammon und seine Brüder zu den Nephiten vorausgehen, um deren Zustimmung zur Aufnahme der Flüchtlinge einzuholen.
In Zarahemla treffen Ammon und seine Brüder auf Alma den Jüngeren, den Missionar und Hohen Priester des Landes, was große Freude auslöst. Alma begleitet sie zum obersten Richter Nephihach, der die Bevölkerung befragt. Die Nephiten beschließen, das Land Jerschon (siehe Karte) für das Volk Anti-Nephi-Lehi bereitzustellen und es mit ihren Heeren zu schützen, solange die Neuankömmlinge einen Teil ihrer Habe zur Versorgung der Armee beitragen.
Die Flüchtlinge ziehen ins Land Jerschon, wo sie als das Volk Ammon bekannt werden. Sie leben unter den Nephiten und zeichnen sich durch ihre Hingabe an Gott und ihre Mitmenschen aus. Sie sind fest im Glauben an Christus und verabscheuen das Blutvergießen, was sie niemals dazu bringt, Waffen gegen ihre Brüder zu erheben. Ihre Hoffnung auf Christus und die Auferstehung lässt sie den Tod ohne Furcht betrachten. So werden sie ein geliebtes und hochbegünstigtes Volk des Herrn.
Eine differenziertere Betrachtung:
Nachdem die Lamaniten nach vielen vergeblichen Versuchen, die Nephiten zu vernichten, in das Land Nephi zurückkehren, sind die Amalekiten wegen ihrer Verluste sehr wütend. Da sie keine Rache an den Nephiten nehmen können, hetzen sie das Volk gegen ihre friedlichen Brüder, das Volk Anti-Nephi-Lehi, auf und beginnen erneut, es zu vernichten. Das Volk Anti-Nephi-Lehi weigert sich erneut ihre Waffen zu ergreifen, um nicht den Bund, den sie mit Gott geschlossen hatten zu brechen, und lässt sich eher von seinen Feinden töten.
Ammon und seine Brüder, die dieses Gemetzel miterleben, sind voller Mitleid und sprechen mit dem namentlich nicht genannten König der Ammoniten. Sie schlagen vor, das Volk zu versammeln und in das Land Zarahemla zu den Nephiten zu fliehen, um der Vernichtung zu entgehen. Der König jedoch befürchtet, dass die Nephiten sie wegen ihrer vergangenen Morde und Sünden nicht aufnehmen werden.
Ammon schlägt vor, den Herrn zu befragen, ob sie zu den Nephiten fliehen sollen. Der König stimmt zu, dass sie gehen werden, wenn der Herr es ihnen befiehlt, und bietet an, als Sklaven zu arbeiten, um ihre Sünden wiedergutzumachen. Ammon erklärt, dass Sklaverei gegen das Gesetz der Nephiten ist und dass sie auf die Barmherzigkeit ihrer Brüder vertrauen sollten. Der König besteht darauf, dass Ammon den Herrn befragt, und erklärt, dass sie sonst im Land zugrunde gehen wollen.
Ammon befragt den Herrn, der ihm antwortet, dass das Volk aus dem Land fliehen soll, um der Vernichtung zu entgehen, da Satan großen Einfluss auf die Herzen der Amalekiten hat, die die Lamaniten gegen ihre Brüder aufstacheln. Der Herr verspricht, das Volk in dieser Generation zu bewahren und segnet es.
Ammon berichtet dem König von den Worten des Herrn. Daraufhin versammeln sie das gesamte Volk, einschließlich ihres Viehs und ihrer Herden, und ziehen in die Wildnis, die das Land Nephi vom Land Zarahemla trennt (siehe Karte) . Ammon erklärt, dass er und seine Brüder vorausgehen werden, um die Nephiten um Aufnahme zu bitten, während das Volk in der Wildnis warten soll.
Auf dem Weg nach Zarahemla trifft Ammon mit seinen Brüdern auf Alma den Jüngeren, und es kommt zu einem freudigen Wiedersehen – in Alma 17:1-4 wird dieses Treffen aus der Sicht Almas berichtet. Ammon ist so überwältigt von Freude über dieses Zusammentreffen und die Gnade Gottes, dass er vor Freude seine Kraft verliert und zu Boden fällt – starke geistige Erlebnisse überwältigen einen unter Umständen. Diese immense Freude, so erklärt der Text, ist eine tiefe und wahre Freude, die nur diejenigen erfahren, die aufrichtig reumütig und demütig nach Glück streben.
Alma freut sich sehr über das Wiedersehen mit seinen Brüdern Ammon, Aaron, Omner und Himni, obwohl seine Freude nicht so überwältigend ist, dass sie ihn schwächt. Er begleitet sie zurück nach Zarahemla und nimmt sie in sein Haus auf. Dort berichten sie dem obersten Richter Nephihach (Alma 4:17–18) von ihren Erlebnissen im Land Nephi.
Der oberste Richter lässt einen Aufruf durch das ganze Land ergehen, um die Meinung des Volkes zur Aufnahme des Volkes Anti-Nephi-Lehi zu erfahren. Das Volk stimmt zu, das Land Jerschon im Osten am Meer und angrenzend an das Land Überfluss im Süden als Erbteil für ihre Brüder aufzugeben (siehe Karte) . Sie beschließen, ihre Heere zwischen das Land Jerschon und das Land Nephi zu stellen, um das Volk Anti-Nephi-Lehi zu schützen, da diese aufgrund ihrer tiefen Umkehr und ihres Bundes mit Gott nie wieder zu den Waffen greifen wollen.
Das Volk der Nephiten wird das Land Jerschon unter der Bedingung verteidigen, dass das Volk Anti-Nephi-Lehi einen Teil ihrer Habe gibt, um die Versorgung der Heere zu unterstützen.
Als Ammon und Alma die Zustimmung der Nephiten zur Aufnahme des Volkes Anti-Nephi-Lehi bekamen, kehren sie in die Wildnis zurück und berichten dem Volk von der Entscheidung. Alma erzählt zudem von seiner eigenen Bekehrungsgeschichte zusammen mit Ammon, Aaron und deren Brüdern. Dies löst große Freude unter dem Volk Anti-Nephi-Lehi aus, und sie ziehen in das ihnen zugesprochene Land Jerschon.
Dort werden sie von den Nephiten das Volk Ammon genannt und als Teil der Kirche Gottes aufgenommen. Sie zeichnen sich durch ihre Hingabe an Gott und ihre Mitmenschen aus, leben völlig ehrlich und untadelig und sind fest im Glauben an Christus. Sie verabscheuen das Blutvergießen zutiefst und sind nicht bereit, Waffen gegen ihre Brüder zu erheben. Ihre Hoffnung auf Christus und die Auferstehung lässt sie den Tod ohne Furcht betrachten, und sie würden lieber auf qualvolle Weise sterben, als Gewalt anzuwenden.
So werden sie ein eifriges, geliebtes und hochbegünstigtes Volk des Herrn. Obwohl Vers 30 sicherlich das Ende dieser Erzählung ist, werden wir den Ammoniten in Alma 56:57 wiederbegegnen, wo wir die Geschichte von den "jungen Ammoniten" lesen werden.
Aus der Geschichte von Alma 27:1-30 können mehrere wertvolle Lehren gezogen werden:
Friedfertigkeit und Gewaltverzicht: Das Volk Anti-Nephi-Lehi weigert sich trotz der Bedrohung, Waffen zu ergreifen und Gewalt anzuwenden. Dies zeigt ihre Hingabe an ihre Überzeugungen und ihren Glauben. Ihre Bereitschaft, lieber zu sterben als zu töten, ist ein starkes Beispiel für die Macht des Friedens und der Gewaltlosigkeit und der Bündnistreue.
Bündnistreue: Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel: “Was ist der Weg der Bündnisse? Es ist der eine Weg, der zum celestialen Reich Gottes führt. Wir betreten den Weg am Tor der Taufe und streben dann „mit Beständigkeit in Christus [vorwärts], erfüllt vom vollkommenen Glanz der Hoffnung und von Liebe zu Gott und zu allen Menschen [die zwei wichtigsten Gebote,] bis ans Ende“2. Entlang des Wegs der Bündnisse – der übrigens über das Erdenleben hinausreicht – empfangen wir alle heiligen Handlungen und Bündnisse, die der Errettung und Erhöhung dienen. Im Kern besteht die Bündnisverpflichtung, die wir dabei eingehen, darin, Gottes „Willen zu tun und seine Gebote in allem, was er uns gebieten wird, zu beachten“ (Quelle: “Warum der Weg der Bündnisse?” Frühjahrs-Generalkonferenz 2021).
Göttliche Führung: Ammon sucht göttlichen Rat, bevor er handelt. Dies betont die Wichtigkeit, göttliche Weisung in schwierigen Zeiten zu suchen und auf den Herrn zu vertrauen, um die richtige Entscheidung zu treffen.
Mitgefühl und Hilfe für Bedürftige: Die Nephiten zeigen Mitgefühl und Solidarität, indem sie das Land Jerschon zur Verfügung stellen und ihre Heere zum Schutz des Volkes Anti-Nephi-Lehi einsetzen. Diese Tat der Nächstenliebe und Unterstützung unterstreicht die Bedeutung der Gemeinschaft und der Fürsorge für diejenigen, die in Not sind.
Demut und Umkehr: Das Volk Anti-Nephi-Lehi zeigt durch seine Handlungen echte Reue für vergangene Taten und bleibt fest in seinem Glauben an Christus. Dies verdeutlicht die transformative Kraft der Umkehr und die Wichtigkeit, die Vergangenheit zu bereuen und sich einer besseren Zukunft zuzuwenden.
Freude im Glauben: Die immense Freude, die Ammon und seine Brüder empfinden, zeigt, wie der Glaube an Gott und die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen tiefes Glück und Zufriedenheit bringen können. Diese Freude ist besonders stark bei denen, die demütig und aufrichtig im Glauben sind.
Bereitschaft zur Selbstaufopferung: Die Bereitschaft des Volkes Anti-Nephi-Lehi, lieber zu sterben als ihre Brüder zu verletzen, zeigt eine tiefe Hingabe an ihre Prinzipien und den Glauben. Diese Selbstaufopferung ist ein starkes Beispiel für die Priorität von Glauben und Prinzipien über das eigene Leben.
Diese Lehren bieten wertvolle Einblicke in friedliche Konfliktlösungen, die Suche nach göttlicher Führung, Mitgefühl und Unterstützung für andere, die Bedeutung von Reue und Demut, die Freude im Glauben und die Bereitschaft zur Selbstaufopferung für höhere Werte.
Welches Rezept hast du, um im Glauben bis ans Ende festzubleiben?
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