(Bild: Quelle)
„Und es begab sich: Als Jesus mit seinem Beten zu Ende gekommen war, kam er wieder zu den Jüngern und sprach zu ihnen: So großen Glauben habe ich unter allen Juden niemals gesehen; darum konnte ich ihnen so große Wundertaten nicht zeigen, wegen ihres Unglaubens. 36 Wahrlich, ich sage euch: Es gibt keinen von ihnen, der solch Großes gesehen hat, wie ihr es gesehen habt; auch haben sie nicht solch Großes gehört, wie ihr es gehört habt.“ (3. Nephi 19:35-36).
So großen Glauben habe ich unter allen Juden niemals gesehen. Ich muss an eine Begebenheit, über die im Neuen Testament berichtet wird, denken. Jesus kam einmal in seine Heimatstadt Nazaret (Matthäus 21:11), und lehrte in der Synagoge (Synagogen waren Versammlungsgebäude, in denen u. a. gelehrt wurde. Beispielhaft Matthäus 9:35). Sie kannten ihn als Sohn des Zimmermanns und wunderten sich über sein Wissen. Sie konnten einfach nicht verstehen, dass jemand aus dieser sozialen Schicht, in der Lage war so zu predigen, und sie nahmen `Anstoß´ an ihm. Jesus reagierte darauf mit folgenden Worten: „Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat und in seiner Familie.“ Wegen ihres Unglaubens wirkte er dort nicht viele Wunder (Matthäus 13:54-58).
Das kennst du sicherlich aus eigener Erfahrung. Je näher du einer Person stehst, desto mehr kennst du auch deren Eigenarten. Einige von denen werden dir vielleicht nicht gefallen und du wirst aufgrund dessen der Person nicht ganz so respektvoll begegnen wie einer dir nicht so gut bekannten Person. Du kennst sicherlich das Sprichwort: „Der Prophet gilt nichts im eigenen Land“ wieder abgeleitet aus der Bibel, siehe oben. Mit ihr wird dieses Phänomen beschrieben, dass die Bedeutsamkeit oder die Leistung von jemandem aus deinem unmittelbaren Umfeld meist verkannt wird. Sie erfährt Anerkennung eher von außerhalb. Ich lerne daraus, dass ich Personen in meinem näheren Umfeld wegen kleiner Fehler nicht minder respektieren darf, als weiter entfernte. Ich muss daran denken, dass auch ich meine Fehler und Unzulänglichkeiten habe. Ich denke an das Lied „Herr ich will folgen dir“ (gesungen vom Tabernakelchor hier) in dem es in einem Vers heißt: „Warum meinen Nächsten richten, bin doch selbst nicht ohne Fehl;“.
Welchen Respekt schenkst du dir nahe stehenden Personen, achtest du sie trotz der Eigenarten, die du hautnah miterlebst und die dir vielleicht nicht gefallen, dessen ungeachtet?
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