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Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler

(Bild DAK-Gesundheit: Quelle)


Der auferstandene Christus erklärt der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge weiter, inhaltlich gleich wie den Menschen auf der östlichen Erdhälfte, in seiner sogenannten Bergpredigt (Matthäus 6:16-18): „Und weiter, wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler mit traurigem Gesichtsausdruck, denn sie verstellen ihr Gesicht, um den Menschen ihr Fasten zu zeigen. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn. 17  Aber du, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, 18  damit du nicht vor den Menschen dein Fasten zeigst, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir offen lohnen.“ (3. Nephi 13:16-18).


Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler. Stellt sich zunächst die Frage: Was ist Fasten im Sinne des Evangeliums von Jesus Christus? Schon die alten Israeliten waren angehalten zu fasten. Dabei hat man freiwillig und zeitlich begrenzt auf Essen und Trinken verzichtet, um Gott näherzukommen, seinen Segen zu erbitten und Bedürftigen zu helfen. Beim Propheten Jesaja aus Jerusalem (etwa 740-701 v. Chr.) erfahren wir, was der Herr sich von seinem Volk für ein Fasten wünschte: sich demütigen, keine alltäglichen Arbeiten verrichten, nicht streiten, keine Gewalt, sich bei Gott Gehör verschaffen, von Unrecht ablassen, Lasten erleichtern, Bedürftigen helfen, sich um die Familie kümmern (Jesaja 58:3-7). Außerdem gab es Fasten aus besonderen Anlässen. So bat z. B. Königin Ester (Ester 2:22) das in persischer Diaspora lebende Volk Juda (5. Jahrhundert v. Chr.) aufgefordert, für sie drei Tage und Nächte zu fasten (Ester 4:16), um bei ihrem Mann, dem Perserkönig Artaxerxes (Ester 2:16), erfolgreich den von Haman listig geplanten Genozid (Ester 3:8-9) von ihrem Volk abzuwenden (Ester 4:16). Der Herr erhörte das Fasten und der Genozid kehrte sich um. Nicht die Juden wurden vernichtet, sondern sie vernichteten ihrerseits ihre Feinde (Ester 9:1).


Auch in heutiger Zeit nutzen Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage das Fasten regelmäßig, um Gott näherzukommen (Lehre und Bündnisse 88:76). Der erste Sonntag eines jeden Monats wurde als Fasttag ausgerufen. Während vierundzwanzig Stunden verzichten die Mitglieder freiwillig auf Essen und Trinken. Das Geld, das sie für das Essen hätten ausgeben müssen, wird der Kirche, wenn möglich großzügig, gespendet, die damit Notleidenden Hilfe leistet, unabhängig, ob es sich um Mitglieder der Kirche handelt oder nicht. Das Ganze findet nicht mit `traurigem Gesichtsausdruck´ statt, sondern ist ein `Sichfreuen und Beten´ (Lehre und Bündnisse 59:14). Mein Haupt salbe ich, für mein Verständnis, dadurch, dass ich mich insofern heilige, indem ich alle unreinen Gedanken vertreibe. Mein Gesicht wasche ich, auch im übertragenen Sinn, damit es frisch aussieht.


Wie verstehst du das mit dem `salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht´?

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