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“Und wir machten unser Amt vor dem Herrn groß und nahmen die Verantwortung auf uns, die Sünden des Volkes auf unser eigenes Haupt zu nehmen, falls wir es nicht mit allem Eifer das Wort Gottes lehrten; darum arbeiteten wir mit aller Kraft, damit sein Blut nicht auf unser Gewand kommen möge; andernfalls würde sein Blut auf unser Gewand kommen, und wir würden am letzten Tag nicht für makellos befunden werden.” (Jakob 1:19).
Dieser Vers betont die Verantwortung der Lehrer, das Wort Gottes mit Eifer zu lehren, um die Sünden des Volkes abzuwenden. Er unterstreicht die Ernsthaftigkeit der geistlichen Verpflichtungen und die Notwendigkeit, sich für die Lehre und Verkündigung des Evangeliums einzusetzen.
Nephi ist kurz vor seinem Ableben und übergibt seine kleinen Platten seinem Bruder Jakob mit dem Auftrag, nur heilige Ereignisse seines Volkes darauf aufzuzeichnen und sie von Generation zu Generation weiterzureichen.
In Jakob 1:1-5 wird beschrieben, wie Nephi Jakob das Gebot erteilt, auf die kleinen Platten zu schreiben. Fünfundfünfzig Jahre sind seit der Abreise Lehis aus Jerusalem vergangen. Nephi instruiert Jakob, dass diese Platten dazu dienen sollen, wichtige Lehren und Ereignisse festzuhalten, die Jakob für besonders wertvoll hält. Jakob soll sich dabei auf wesentliche Aspekte konzentrieren, insbesondere auf Predigten, heilige Offenbarungen und bedeutende Prophezeiungen, die das Volk Nephi betreffen.
Die Anweisung von Nephi beinhaltet auch die Einschränkung, nur wenig auf die allgemeine Geschichte des Volkes einzugehen, da diese auf anderen Platten niedergeschrieben werden soll. Das Hauptziel besteht darin, die Lehren und Offenbarungen festzuhalten, um den Glauben des Volkes zu stärken und die kommenden Ereignisse im Zusammenhang mit Christus zu verdeutlichen. Dies geschieht im Bewusstsein der göttlichen Führung und Besorgnis für das Schicksal des Volkes Nephi.
In Jakob 1:6-8 wird beschrieben, wie Jakob und sein Volk sich intensiv bemühen, die Botschaft von Christus, die sie erhalten hatten, zu verbreiten. Durch viele Offenbarungen und den Geist der Prophezeiung sind sie sich des Kommens von Christus und seines Reiches bewusst. Ihr Ziel ist es, die Menschen dazu zu ermutigen, zu Christus zu kommen, an der Güte Gottes teilzuhaben und in seine Ruhe einzutreten, um dem Zorn Gottes zu entgehen.
Jakob und sein Volk wünschen sich, dass alle Menschen an Christus glauben, seinen Tod betrachten, das Kreuz auf sich nehmen und die Schande der Welt ertragen. Ihr Streben ist es, die Menschen davon abzuhalten, sich gegen Gott aufzulehnen und seinen Zorn heraufzubeschwören. Jakob übernimmt dabei die Verantwortung, das Gebot seines Bruders Nephi zu erfüllen und die Lehren von Christus aktiv zu verbreiten.
In Jakob 1:9-12 wird beschrieben, wie Nephi erkennt, dass sein Lebensende naht. In Voraussicht seines Todes salbt er einen Mann zum König und Herrscher über sein Volk, gemäß der Königsregierung. Nephi hatte das Volk über die Maßen geliebt und war ihm ein großer Beschützer gewesen. Er hatte das Schwert Labans geschwungen, um das Volk zu verteidigen, und sich sein ganzes Leben lang um sein Wohlergehen bemüht.
Aufgrund der Liebe und Wertschätzung des Volkes für Nephi wünschten sie sich, seinen Namen in Erinnerung zu behalten. Diejenigen, die an seiner Stelle regierten, wurden entsprechend der königlichen Nachfolge vom Volk als "zweiter Nephi", "dritter Nephi" und so weiter bezeichnet.
Aus 1. Jakob 1:13-14 , können wir entnehmen, wie die verschiedenen Gruppen innerhalb des Volkes Nephi unterschiedliche Bezeichnungen erhalten. Diejenigen, die nicht zu den Lamaniten gehören, werden als Nephiten bezeichnet. Zusätzlich gibt es Unterteilungen nach den Namen Jakobiten, Josephiten, Zoramiten, Lamaniten, Lemueliten und Ischmaeliten.
Jakob erklärt jedoch, dass er sich entscheidet, sie nicht mehr mit diesen spezifischen Namen zu unterscheiden. Stattdessen nennt er diejenigen, die feindlich gegenüber dem Volk Nephi eingestellt sind und darauf abzielen, es zu vernichten, generell Lamaniten. Diejenigen, die Nephi wohlgesinnt sind, bezeichnet er als Nephiten oder das Volk Nephi, gemäß der königlichen Regierungsnachfolge.
“Vor seinem Tod gab Lehi seinen Nachkommen Segnungen und Ratschläge (siehe 2 Nephi 4:1-11). Zu dieser Zeit hat er sie vielleicht in sieben Stämme eingeteilt: Nephiten, Jakobiten, Josephiten, Zoramiten, Lamaniten, Lemueliten und Ismaeliten (siehe Jakob 1:13; 4 Nephi 1:38; Mormon 1:8). Während nephitische und lamanitische Regierungen kamen und gingen, blieb die Stammesstruktur ihrer Gesellschaft bestehen, was darauf hindeutet, dass Lehis Kinder seine Stammesorganisation als verbindlich und verfassungsgemäß betrachteten. Der Patriarch "Vater Lehi", wie er von Enos, Benjamin, Alma, Helaman, Nephi und Mormon genannt wird, ähnelt in vielerlei Hinsicht Jakob/Israel, denn beide organisierten ein Volk Gottes in einem neuen Land der Verheißung, indem sie ihre Kinder in Gruppen einteilten.” (Did Lehi Organize His Posterity into Seven Tribes?).
“Es ist möglich, dass die zwölf Stämme Israels und die sieben Stämme Lehi absichtlich so gezählt wurden, dass ihre endgültigen Summen als heilige Zahlen gelten. Im alten israelitischen Denken war die Zahl Zwölf symbolisch mit Regierung und Gericht verbunden.9 während die Sieben Vollkommenheit oder Vollständigkeit symbolisierte.10 Vor allem im Buch Levitikus taucht die Zahl Sieben etwa 46 Mal auf, in priesterlichen Tempelkontexten.” (Why Did Lehi Divide His People into Seven Tribes?).
Diese Umstellung der Bezeichnungen verdeutlicht Jakobs Absicht, die Identität und Einheit des Volkes Nephi zu betonen, anstatt sich auf spezifische Gruppierungen zu konzentrieren.
Im 1. Jakob 1:15-19 wird beschrieben, wie das Volk Nephi unter der Herrschaft des zweiten Königs anfängt, im Herzen hart zu werden und schlechten Gewohnheiten nachzugehen. Er vergleicht diese Entwicklung mit der Härte des Herzens von David und seinem Sohn Salomo in der alten Zeit, die viele Frauen und Nebenfrauen begehrten.
Die Nephiten beginnen auch, nach viel Gold und Silber zu suchen, und werden allmählich stolz und überheblich. Infolgedessen unterweist Jakob das Volk im Tempel, nachdem er zuvor vom Herrn den Auftrag dazu erhalten hat. Jakob und sein Bruder Joseph wurden durch die Hand Nephis zu Priestern und Lehrern geweiht.
Jakob erklärt, dass er und sein Bruder sich vor dem Herrn bemühen, die Sünden des Volkes auf sich zu nehmen, wenn sie nicht mit allem Eifer das Wort Gottes lehren. Ihr Ziel ist es, mit aller Kraft zu arbeiten, damit das Blut des Volkes nicht auf ihre Gewänder kommt. Andernfalls fürchten sie, dass sie am letzten Tag nicht als makellos befunden werden könnten. Dies unterstreicht ihre ernsthafte Verpflichtung, das Volk zu lehren und zu warnen, um das Wohlgefallen Gottes zu erhalten.
Die inspirierten Lehren aus dem Buch Jakob im Buch Mormon, die vor etwa 2500 Jahren aufgezeichnet wurden, können auch heute noch relevant sein. Hier sind einige mögliche Lehren, die wir für unsere Zeit ziehen können:
Warnung vor moralischer Verderbtheit: Jakob vergleicht die Härte des Herzens des Volkes mit den schlechten Entscheidungen von David und Salomo in der alten Zeit. Diese Warnung kann uns daran erinnern, die moralischen Prinzipien zu bewahren und uns vor den Versuchungen zu hüten, die zu moralischem Verfall führen könnten.
Stolz und materieller Reichtum: Die Suche nach Gold und Silber sowie die Überheblichkeit des Volkes dienen als Warnung vor übermäßigem Stolz und einer zu starken Fixierung auf materiellen Reichtum. Dies könnte uns dazu ermutigen, nach einem ausgewogenen Lebensstil zu streben und unsere Prioritäten auf geistige Werte zu setzen.
Verantwortung in der Lehre: Jakob und sein Bruder fühlen sich für die Unterweisung des Volkes verantwortlich. In unserer Zeit können wir die Verantwortung übernehmen, das Evangelium und moralische Werte weiterzugeben, um das Wohl anderer zu fördern.
Vermeidung von Herzenshärte: Die Warnung vor einem harten Herzen erinnert uns daran, Mitgefühl und Empathie zu bewahren. In einer Welt, die oft von Konflikten und Spaltungen geprägt ist, können wir bestrebt sein, eine offene und mitfühlende Einstellung gegenüber unseren Mitmenschen zu bewahren.
Eifer im Dienst: Die Bereitschaft von Jakob und seinem Bruder, mit aller Kraft das Wort Gottes zu lehren, kann uns dazu inspirieren, mit Eifer im Dienst an anderen und im Streben nach spirituellem Wachstum zu arbeiten.
Diese Lehren können uns dabei helfen, zeitlose Prinzipien in unserer heutigen Zeit anzuwenden und auf unseren persönlichen und spirituellen Fortschritt zu achten.
Was meinst du, wie man sein Amt vor dem Herrn groß machen kann?
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